Geburt | 16. Dezember 1886 30 29 |
Geburt eines Bruders | Max Mikuszeit 20. Oktober 1887 (Alter 10 Monate) |
Tod einer Schwester | Eva Mikuszeit um 1887 (Alter 16 Tage) Alter: 5 Ursache: Masern Notiz: Zu der Zeit war in der ganzen Umgebung keine ärztliche Hilfe erreichbar.
|
Geburt einer Schwester | Madline „Madle Magdalene Madeline“ Mikuszeit 27. Dezember 1890 (Alter 4 Jahre) |
Schule | um 1893 (Alter 6 Jahre) |
Geburt eines Bruders | David Mikuszeit 1898 (Alter 11 Jahre) Adresse: Elterliche Wohnung |
Konfirmation | um 1901 (Alter 14 Jahre) |
Ausbildung | Kaufmann um 1902 (Alter 15 Jahre)Adresse: bei Luis Loll (Kybranz & Schulz)
Gusovius`sche Haus |
Beruf | Kaufmann um 1905 (Alter 18 Jahre)Adresse: Carl Schmidtke |
Beruf | Fräser um 1907 (Alter 20 Jahre)Adresse: Kruppstahl Essen, Gußstahlfabrik |
Beruf | Seemann um 1908 (Alter 21 Jahre) |
Heirat | Eva Jakomeit — Diese Familie ansehen 1910 (Alter 23 Jahre) |
Besitz | um 1911 (Alter 24 Jahre) Notiz: ..Im folgenden wurde das baufällige im Kirchdorf Kinten in bester Lage gelegene Haus mit etwa ein Morgen Land der alten Eheleute Penner durch das Amtsgericht Heydekrug versteigert. Als dem höchsten Bieter wurde ihm das Grundstück zugeschlagen.
|
Beruf | Kaufmann um 1912 (Alter 25 Jahre)Notiz: Kolonial-, Rauch-, Papier- und Kurzwaren
|
Militär | Soldat 1916 (Alter 29 Jahre)Notiz: ..Zwei mal wurde er eingezogen, doch wurde er wegen seiner Kurzsichtigkeit immer wieder entlassen. Nach der erneuten dritten Einberufung im Jahre 1916 wurde er in Danzig Wachsoldat, im folgenden Jahre tat er Dienst bei der Fliegergruppe in Stolp in Pommern. Als aber die Front im Westen (Seite 46) große Lücken aufwies wurde auch er felddienstfähig. Im Oktober 1918 rollte er mit der Ersatz der westlichen Front entgegen. Bevor er aber zum Einsatz kam, brach im November die Front zusammen und der Weltkrieg 1914/18 nahm ein unrühmliches Ende..
|
Tod eines Bruders | David Mikuszeit 1918 (Alter 31 Jahre) Ursache: gefallen Notiz: Liste Preußen 1125, Deutsche Verlustlisten Ausgabe 1871 vom 29.04.1918, Seitenzahl 23306
|
Geburt eines Sohns #1 | Ernst Mikuszeit 28. Februar 1919 (Alter 32 Jahre) |
Beruf | Kaufmann um 1919 (Alter 32 Jahre)Notiz: Papier- und Kurzwarengeschäft
|
Geburt eines Sohns #2 | Hans Mikuszeit 29. Juni 1921 (Alter 34 Jahre) |
Tod eines Sohns | Ernst Mikuszeit 4. Juni 1923 (Alter 36 Jahre) |
Tod eines Vaters | Dawid Mikuszeit 31. März 1928 (Alter 41 Jahre) |
Tod einer Schwester | Madline „Madle Magdalene Madeline“ Mikuszeit 15. März 1930 (Alter 43 Jahre) Ursache: Brustkrebs Notiz: Foto 1: Ihr Sohn Walter ist gut zu erkennen. Links neben Ihm ist seine "Stiefmutter" in "Speh" aus Schwenzeln. Es kam aber anders...
Notiz: Foto 2: verlassener Hof Schimkus/Mikuszeit nach dem WK II
Notiz: Foto 3: Hof um 1932
|
Tod einer Mutter | Mare (Marie) Konrad 14. August 1931 (Alter 44 Jahre) |
Beruf | Kaufmann um 1940 (Alter 53 Jahre)Notiz: ..wurde ihm von Seiten der Molkerei eine Milchverkaufstelle und Butter und Eier sowie Ankaufstelle für Obst und Früchte übertragen..
|
Flucht | Oktober 1944 (Alter 57 Jahre) Notiz: ..Sein Fluchtweg führte ihn zunächst per Kahn über das Haff (Seite 47) bis nach Labiau, wo er seine einige Tage zuvor abgereiste Frau zu treffen gedachte..
|
Beruf | Strassenwärter 1948 (Alter 61 Jahre) |
Tod | 17. Juni 1949 (Alter 62 Jahre) |
Chronik | um 1958 (8 Jahre nach Tod) |
Bestattung |
Familie mit Eltern |
Vater |
Dawid Mikuszeit Geburt: 11. Juni 1856 24 26 — Suwehnen, Kreis Heydekrug, Deutscher Bund Tod: 31. März 1928 — Suwehnen, Litauen |
Mutter |
Mare (Marie) Konrad Geburt: 11. November 1857 28 39 — Feilenhof, Kreis Heydekrug, Deutscher Bund Tod: 14. August 1931 — Suwehnen, Litauen |
Heirat: nach 1880 — Kinten |
|
3 Jahre ältere Schwester |
Eva Mikuszeit Geburt: um 1882 25 24 — Suwehnen, Kreis Heydekrug, Ostpreußen Tod: um 1887 — Suwehnen, Kreis Heydekrug, Ostpreußen |
19 Monate ältere Schwester |
Marie Mikuszeit Geburt: 15. August 1883 27 25 — Suwehnen Tod: 9. September 1957 — Schwenzeln, Lit. SSR |
3 Jahre er selbst |
Johann Mikuszeit Geburt: 16. Dezember 1886 30 29 — Suwehnen, Kreis Heydekrug, Ostpreußen Tod: 17. Juni 1949 — Kinten, Lit. SSR |
10 Monate jüngerer Bruder |
Max Mikuszeit Geburt: 20. Oktober 1887 31 29 — Suwehnen, Kreis Heydekrug, Ostpreußen Tod: Hilden, Rheinland |
3 Jahre jüngere Schwester |
Madline „Madle Magdalene Madeline“ Mikuszeit Geburt: 27. Dezember 1890 34 33 — Suwehnen, Kreis Heydekrug, Ostpreußen Tod: 15. März 1930 — Suwehnen, Litauen |
8 Jahre jüngerer Bruder |
David Mikuszeit Geburt: 1898 41 40 — Suwehnen, Kreis Heydekrug, Ostpreußen Tod: 1918 — Frankreich |
Familie mit Eva Jakomeit |
er selbst |
Johann Mikuszeit Geburt: 16. Dezember 1886 30 29 — Suwehnen, Kreis Heydekrug, Ostpreußen Tod: 17. Juni 1949 — Kinten, Lit. SSR |
Ehefrau |
|
Heirat: 1910 — Kinten |
|
9 Jahre Sohn |
Ernst Mikuszeit Geburt: 28. Februar 1919 32 28 — Kinten Tod: 4. Juni 1923 — Kinten |
2 Jahre Sohn |
|
Besitz | ..Im folgenden wurde das baufällige im Kirchdorf Kinten in bester Lage gelegene Haus mit etwa ein Morgen Land der alten Eheleute Penner durch das Amtsgericht Heydekrug versteigert. Als dem höchsten Bieter wurde ihm das Grundstück zugeschlagen. |
Beruf | Kolonial-, Rauch-, Papier- und Kurzwaren |
Militär | ..Zwei mal wurde er eingezogen, doch wurde er wegen seiner Kurzsichtigkeit immer wieder entlassen. Nach der erneuten dritten Einberufung im Jahre 1916 wurde er in Danzig Wachsoldat, im folgenden Jahre tat er Dienst bei der Fliegergruppe in Stolp in Pommern. Als aber die Front im Westen (Seite 46) große Lücken aufwies wurde auch er felddienstfähig. Im Oktober 1918 rollte er mit der Ersatz der westlichen Front entgegen. Bevor er aber zum Einsatz kam, brach im November die Front zusammen und der Weltkrieg 1914/18 nahm ein unrühmliches Ende.. |
Beruf | Papier- und Kurzwarengeschäft |
Beruf | ..wurde ihm von Seiten der Molkerei eine Milchverkaufstelle und Butter und Eier sowie Ankaufstelle für Obst und Früchte übertragen.. |
Flucht | ..Sein Fluchtweg führte ihn zunächst per Kahn über das Haff (Seite 47) bis nach Labiau, wo er seine einige Tage zuvor abgereiste Frau zu treffen gedachte.. |
Chronik | Der zweite Zweig, Johann: Er erblickte am 16. Dezember 1885 das Licht dieser Welt. Durchlebte als Kind keine besonders glücklichen Jahre. Mit sechs Jahren schloß auch er sich der Schwester Marie dem Schulgang an. Bald nach der Konfirmation kam er bei dem im Kirchort Kinten ansäßigen Kaufmann Luis Loll in die kaufmännische Lehre. (Es war das Gusovius´sche Haus, zuletzt waren da die Eigentümer Kybranz & Schulz). Nach der Lehrzeit war er bei dem Kaufmann Carl Schmidtke in Heydekrug eine zeitlang tätig. Sein temperamentvolles Blut ließ ihn jedoch nirgends seßhaft werden. Er begab sich auf Reisen und kam zunächst nach der Kruppstahl Essen. Da ihm hier keine Möglichkeit gegeben war im Beruf unterzukommen und seine Barmittel erschöpft waren, nahm er eine Arbeitsstelle in der Gußstahlfabrik an. Obwohl er als Fräser hier gut verdiente, zog ihn seine Leidenschaft zu neuem Tatendrang. Seite 43 Er gab bei Krupp die Arbeit auf und tauchte eines Tages im Gebiet von Hamburg auf. Als auch dort die Ebbe in der Geldbörse eingetreten war, heuerte er auf einem Küste-:::schiff als Seemann an um schneller durch die Welt zu kommen. Dabei lernte er das Handwerk des Seemanns kennen und berührte/bereiste damit so manche Küsten- und Inlandsfahrt nicht nur von Deutschland, sondern auch von Holland und Dänemark. Als aber die Einladung zur Hochzeit von der Schwester Marie erging, wurde die Seefahrt sofort an den Nagel gehängt. In den Folgejahren lernte er die Tochter Eva des in Ogeln seßhaften Bauern Martin Jakomeit kennen. Nun reifte in ihm die Erkenntnis, daß auch in der Fremde zufassen(?) muß, wenn man sich im Leben behaupten will. Er schmiedete Pläne um mit ihr die Ehe einzugehen und zur Gründung einer Existenz. Diese seine Pläne gingen nach Rat der Eltern Seite 44 und Schwiegereltern auch in Erfüllung. Etwa 1912 trat er in die Ehe ein. Im folgenden wurde das baufällige im Kirchdorf Kinten in bester Lage gelegene Haus mit etwa ein Morgen Land der alten Eheleute Penner durch das Amtsgericht Heydekrug versteigert. Als dem höchsten Bieter wurde ihm das Grundstück zugeschlagen. Bald darauf zog er mit seiner jungen Frau in das windschiefe, hölzerne an der Straße gelegene Häuschen ein. Von hier aus wurden Pläne geschmiedet zur Errichtung eines Wohn- und Geschäftshauses wo er sein Leben fristen konnte. Da jedoch die eigenen Mittel hierzu nicht ausreichten, wurde ein Darlehen aufgenommen und unverzüglich an den Kauf und die Herbeischaffung des Baumaterials herangezogen. Im Sommer 1911 wuchs das nach Plan gezeichnete Gebäude empor und konnte schon im Herbst bezogen werden. Während das Geschäft in Kolonial-, Rauch-, Seite 45 Papier- und Kurzwaren seinen Anfang nahm, wurde mit Hilfe des Abbruchmaterials im folgenden Jahre auch das Wirtschaftsgebäude von Grund auf durchgebaut und wurde ihm auch ein richtiges Fundament gegeben. Nicht lange war diesem Hause ein friedliches Leben beschert. 1914 bewölkte sich der politische Himmel, so daß am 1. August sich ein schweres Kriegsgewitter auslöste. Wenn er auch nicht sogleich einberufen wurde, so erlitt das private wie geschäftliche Leben große Einbußen. Die Fronten entbrannten in allen Richtungen und forderten immer mehr Soldaten. Zwei mal wurde er eingezogen, doch wurde er wegen seiner Kurzsichtigkeit immer wieder entlassen. Nach der erneuten dritten Einberufung im Jahre 1916 wurde er in Danzig Wachsoldat, im folgenden Jahre tat er Dienst bei der Fliegergruppe in Stolp in Pommern. Als aber die Front im Westen Seite 46 große Lücken aufwies wurde auch er felddienstfähig. Im Oktober 1918 rollte er mit der Ersatz der westlichen Front entgegen. Bevor er aber zum Einsatz kam, brach im November die Front zusammen und der Weltkrieg 1914/18 nahm ein unrühmliches Ende. Nach dem Kriege verpachtete er das Geschäft an den Kaufmann Gruhn. Seinerseits richtete er ein Papier- und Kurzwarengeschäft ein, daß er später bei Übernahme der Kolonialwarenabteilung durch den Bruder Max auch aufgab, so daß die beiden Abteilungen vereinigt wurden. Als 1939 das Memelgebiet wieder zum Mutterland, dem deutschen Reich angegliedert wurde, wurde ihm von Seiten der Molkerei eine Milchverkaufstelle und Butter und Eier sowie Ankaufstelle für Obst und Früchte übertragen, die er bis zu unserer Flucht im Oktober 1944 inne hatte. Sein Fluchtweg führte ihn zunächst per Kahn über das Haff Seite 47 bis nach Labiau, wo er seine einige Tage zuvor abgereiste Frau zu treffen gedachte. Als er sie hier nicht antraf begab er sich auf der Suche. Er vermutete sie bei den inzwischen in Heiligenbeil niedergelassenen Verwandten. Seine Mühe war vergebens. Alle Anzeichen deuteten jedoch darauf hin, daß sie mit einer Dorf::: im Badeort Cranz auf der Kurischen Nehrung stecken müsse. Bei seiner Reise dorthin suchte er seinen Sohn Hans in Gotenhafen auf der als Soldat auf dem Schlachtkreuzer Gneisenau Dienst tat. Es war mit dem Sohn ein wehmühtiges begegnen und auch trauern denn niemand konnte sagen ob sie im irdischen Leben noch jemals eine Begegnung haben werden. In Cranz hat er dann seine Lebensgefährtin wiedergefunden. Infolge des Vormarsches der Russen mußten sie in den nächsten Tagen das Feld räumen. Seite 48 Als Flüchtlinge wurden sie mit ihrem Handgepäck zunächst nach Grimmen in Sachsen umgewiesen. Auf wiederholte Einladung der Eltern der bei ihm eingewiesen gewesenen Schülerin, hat er seinen Wohnsitz freiwillig nach Schlesien verlegt. Wie von der Meute gehetzt mußte er nach kurzem Aufenthalt wieder sein Randsel schnüren denn von Seiten der Wehrmacht kam er als Werkspförtner einer Flugzeugfabrik nach Ludwigsfelde bei Berlin im Einsatz. Hier dachte er mit seiner Frau den Krieg überdauern zu können. In einer Beziehung hat er Recht gehabt dann bald nach seiner Äußerung fiel die Reichstadt Berlin in Feindeshand und der Zusammenbruch war eine vollständige Tatsache. Nach diesem großen Geschehen ließ ihn ein quälendes Leiden den Wunsch aufkommen mit allen Mitteln zu versuchen die liebe, traute Heimat doch wieder zu erreichen. Seite 49 Er beschaffte sich ein Handwägelchen um seine armseligen Habseligkeiten den weiten Weg gen Osten nicht in den Händen tragen zu müssen. Nachdem er zu der Erkenntnis gekommen war, daß keine andere Reisemöglichkeit besteht und für die nächste Zeit nicht zu erwarten ist begab er sich mit seiner Ehehälfte auf Schuhmachers Rappen, das Wägelchen hinter sich herziehend auf der Landstraße. Endlos kam ihm der weite Weg vor. Doch mit des Geschickes Mächten hatte er nicht gerechnet. Wie war er erstaunt als er nach endlosen Tagen vor polnischer Behörde stand, die ihn an der genannten polnischen Zonengrenze um seinen Wagen und die andern noch mitgeführten Kleinigkeiten erleichterte. Nun besaß er nichts mehr als er auf dem Leibe trug und den festen Vorsatz: “Heim ach nur Heim!“ Nach weiteren Wochen seiner Wanderung hatte er wieder eine Zonengrenze zu passieren. Seite 50 Es war die polnisch-russische Grenze. Allmählich ging ihm ein Licht auf was aus dem einstigen auf hoher Kulturstufe stehendem Vaterlande geworden war. Als er an dieser Zonengrenze nichts mehr vorzuweisen hatte, durfte er ohne Schwierigkeiten seine Reise fortsetzen. Wie er selbst berichtete hat er nur kleine Teilstrecken per Anhalter oder Fuhrwerk zurückgelegt. Der weite Weg, der ihm endlos schien wurde zu Fuß überwunden. Von Tilsit ging ein Zug nach Memel den sie in Anspruch nahmen. Von Memel zog er mit seiner Gattin den König-Wilhelm-Kanal entlang über Schwenzeln nach seinem Heimatdorf nach Kinten. Nach vierwöchiger Suche war er nun in die Heimat, die Stätte seiner Sehnsucht angelangt. Doch wie erstaunt war er seine Wohnung vollkommen ausgeräumt fand. Auch nicht eine Nadel hat er mehr vorfinden können. Selbst alles das, was nicht Niet- und Nagelfest war, war fortgeschafft. Seite 51 Wohl oder Übel konnte er seine Hände jetzt erst recht nicht in den Schoß legen. Sehr primitiv war nun seine Wohn- und Lagerstätte. Nach seinem Bericht waren nur wenige Bewohner in der Heimat verblieben. Hin und wieder erlebte er auch einige Heimkehrer, die jedoch alle enttäuscht waren über die vorgefundenen Zustände. Das Kulturleben war aus der Heimat verschwunden. Dafür hatte die russische Kultur Einzug gehalten. Allmählich bahnten sich die Verhältnisse zum Altreich, so daß mit den Angehörigen eine postalische Verbindung aufgenommen werden konnte. In seinen Berichten brachte er zum Ausdruck, daß das geschäftliche Leben auch am Orte fast völlig erlegen ist. Eine Verkaufstelle für Salz, Petroleum, Grütze und Streichhölzer deckte den notwendigsten Bedarf der Bevölkerung. Die verwaisten Bauernhöfe wurden allmählich von Litauern und Russen belegt und die Felder nur zum kleinen Teil bestellt. Seite 52 Ob all dieser angebrochenen Zustände hatte er Glück, daß er als Günstling der litauischen Behörde einen Posten als Straßenwärter zugeteilt erhielt, der ihm die Möglichkeit gab etwas Rubel in die Hand zu bekommen, damit er sein Leben von neuem gestalten konnte. Im Jahre 1948 gab er seinen Angehörigen zu verstehen, daß er leidend ist und eine Magenkrankheit ihn quält. Im Herbst 1949 wurde das Leiden immer unerträglicher. So war er um die Jahreswende 1949/50 gezwungen seinen Posten von der Straße aufzugeben. Trotz der Pflege die er durch seine Frau und der dort verbliebenen Krankenschwester Schwellnus genoß ist er am 17. Juni 1950 an einem Magenkrebsleiden in die Ewigkeit eingegangen. Seine an den Sohn und Bruder nach dem Westen gerichteten Briefe sind niemals angekommen. Die Machthaber haben selbst Abschiedsbriefe unterschlagen. Seite 53 Nun ruht er zu der Stätte seiner Sehnsucht, da, wo er die längste Zeit seines Lebens gewirkt hat. Daheim bei seinem im zarten Alter von etwa 4 Jahren heimgegangenen Sohne Ernst. Seine Gruft auf dem Kintener Friedhof wird von seiner irdischen Weggenossin gepflegt. Wie treffend bestätigen sich auch bei ihm die Worte der Dichtung von Eleonora Fürstin von Reuss: Ich bin durch die Welt gegangen, und die Welt ist schön und groß und doch ziehet mein Verlangen mich weit von der Erde los. Und weiter: Es ist eine Ruh' gefunden, für alle fern und nah, in des Gotteslammes Wunden am Kreuze auf Golgatha |