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Hans MikuszeitAlter: 92 Jahre19212013

Name
Hans Mikuszeit
Vornamen
Hans
Nachname
Mikuszeit
Romanisiert
Hans Mikuseit
Geburt 29. Juni 1921 34 31
Tod eines mütterlichen GroßvatersMartin Jakomeit
23. Februar 1923 (Alter 19 Monate)
Tod eines BrudersErnst Mikuszeit
4. Juni 1923 (Alter 23 Monate)
Tod eines väterlichen GroßvatersDawid Mikuszeit
31. März 1928 (Alter 6 Jahre)
Tod einer väterlichen GroßmutterMare (Marie) Konrad
14. August 1931 (Alter 10 Jahre)
Tod eines VatersJohann Mikuszeit
17. Juni 1949 (Alter 27 Jahre)
Beruf
Hoyershagen, Kreis Grafschaft Hoya

Chronik um 1958 (Alter 36 Jahre)

Notiz: Die Entwicklungs- und Ehejahre des Neffen Hans Mikuszeit
Tod einer MutterEva Jakomeit
13. August 1986 (Alter 65 Jahre) Alter: 94 J.
Tod 14. September 2013 (Alter 92 Jahre)

Familie mit Eltern - Diese Familie ansehen
Vater
Mutter
Heirat: 1910Kinten
9 Jahre
älterer Bruder
2 Jahre
er selbst
Familie mit Marie Brümmer - Diese Familie ansehen
er selbst
Ehefrau
Sohn
Vertraulich
Sohn
Vertraulich
Tochter
Vertraulich

Chronik

Die Entwicklungs- und Ehejahre des Neffen Hans Mikuszeit Seine Geburt fällt in den Nachkriegsjahren des ersten Weltkrieges, an dem auch sein Vater teilgenommen hat. Nachdem alles wieder in normale Bahnen gelenkt war und unsere Heimat (das Memelgebiet) von französischen Truppen besetzt war (siehe Seite 101 ff) tat er am 29. Juni 1921 den ersten Blick in die irdische Welt und siehe da, es war der Ort Kinten, wo das liebe Mutterauge sich über seine Wiege neigte. Obgleich 1923 die litauischen Insurgenten die Franzosen ablösten, benahm unser Hans sich so, als ob ihn die ganze Welt nichts anginge. Dennoch stellte er vom ersten Tage an Forderungen an sein Leben und beanspruchte sorgsame Wartung, die ihm unverdient gewährt wurde. In seinem 5. Lebensjahre wurde er an ein Interesse geweckt, von dem er zeitlebens nicht mehr abkam. Es war der gefürchtete Weihnachtsmann, der 1926 gleich mit einem großen Handwagen unter den Seite 168 Weihnachtsbaum mit allerhand Spielsachen gefahren kam. Mit dem hinteren Endstück der ::: überreichte er u. a. sein Selbstbildnis in Öl. Während der Knabe wuchs und mit dem darauffolgenden Jahre die Schulbank drücken mußte, nahm das Ansehen des Wagens immer mehr ab. Wie im Fluge enteilten die Schuljahre und somit auch die Jahre der sorglosen Kindheit. Sein Vater (Zweig 19- Seite 42) war indessen bemüht seinem einzig lebenden Sprößling eine würdige Konfirmationsfeier zu gestalten. Schon im Jahre zuvor beschaffte er sich 5 Liter feinen Spiritus, den er mit reinem Bienenhonig, weißen Pfeffer und heißem Wasser ansetzte, alsdann in Flaschen füllte und diese wegen Frostgefahr recht tief in die Erde vergrub. Als der Festtag herannahte wurden die überwinterten Flaschen ausgegraben, eine Probe genommen und der Feier für würdig befunden. Seite 169 Wie nun alles im Leben einem Wechsel unterworfen ist, so war es auch mit unserem Haus. Seine Eltern gingen zu Rate, was wohl aus ihrem Hänschen werden könnte. Es wurde schließlich übereingekommen ihn in die kaufmännische Lehre zu schicken. Durch Vermittlung des Drogeriebesitzers Max Jakomeit, Heydekrug durfte Hans im Herbst 1936 bei dem Kaufmann Otto Qusseleit in Coadjuthen, Kreis Pogegen die Lehre antreten, die er am 15. Oktober 1939 abschloß. Inzwischen waren im deutschen Vaterlande große Umwälzungen vor sich gegangen. Hindenburg war infolge seinen hohen Alters abgedankt und Hitler an die Macht getreten. Der zweite Weltkrieg war entbrannt. Um nicht untätig zu sein, trat der frisch gebackene Handlungsgeselle am Wohnorte der Eltern bei dem Kaufmann Max Schmidt alsbald in Dienst, wo er längere Zeit tätig war. Im August 1940 erfolgte seine Einberufung zur Kriegsmarine. Das beigefügte Bild Seite 170 zeigt wie er bei regnerischem Wetter auf dem Hofe der Eltern im Begriff ist den Wagen zu besteigen. Adolf Kukulies bringt ihn mit seinem Fuhrwerk zum Bahnhof Heydekrug. Seine Mutter begleitet ihn bis dorthin. Von den im Hause Anwesenden nimmt er Abschied. Es war der 3. September 1940. Seine erste Ausbildung genoß er in Sassnitz auf Insel Rügen. Bereits im November des gleichen Jahres wurde er auf das Schlachtschiff ''Gneisenau'' kommandiert, wo er nach 9 Monaten zum Gefreiten und nach weiteren 9 Monaten zum Bootsmaaten befördert wurde. Seite 171 Vorliegendes Bild zeigt ihn 1944 im ersten Heimaturlaub als Gefreiten mit meinen Kindern Gertrud, Kurt und Ernst vor das Postamt in Kinten. Der zweite Urlaub erfolgte im Juni 1942 als Bootsmaat. (Siehe Familienbild Seite 92) Nach dem 2. Urlaub wurde er zu einem Lehrgang auf dem Schulschiff ''Horst Wessel'' nach Stralsund kommandiert und nach Abschluß des Lehrgangs wieder auf das Schlachtschiff ''Gneisenau''. Leider ist von dem Segelschulschiff ''Horst Wessel'' kein Bild verfügbar. Seite 172 Nach dem allgemeinen Zusammenbruch war auch für den Hans der Krieg beendet und landete zu Pfingsten in Dänemark. Um aus der Internierungs-Eintönigkeit heraus zu kommen, meldete er sich beim Tommy als Kraftfahrer obwohl er noch nie in seinem Leben die Nase in einen Automotor hinein gesteckt hatte. Auf Grund dessen kam er Seite 173 mit 2 anderen gleichgesinnten Kameraden im Januar 1946 nach Hannover- Bothfeld beim Engländer in die Dienstgruppe. Nach erfolgter Sichtung wurde er mit 5 Anderen zu einem Lehrgang nach Kassel geschickt, wo sie in dem Aufbau der Flugplatz-Rollbahnen eingeführt wurden. Als fertiger Einsatzleiter kam er nach Hassel bei Hoya, wo er in einer Gastwirtschaft Quartier nahm. Dort lernte er seine jetzige Frau (Mariechen Brümmer) kennen. Am 16. März 1947 erfolgte die Verlobung und am 27. Juni des gleichen Jahres im Hause der Schwiegereltern in Hoyerhagen die Hochzeit. Der 27. August war sein Abschiedstag bei der Dienstgruppe. Seine Frau stammt aus der Ortschaft Hoyerhagen, Kreis Grafschaft Hoya und ist am 10. November 1923 geboren. Aus dieser Ehe sind bisher (April 1953) 2 Söhne hervorgegangen. Horst, der Stammhalter erblickte am 2. August 1948 die Seite 174 Ortschaft Hoyerhagen zum ersten Mal und sein Nachfolger der Reinhard am 21. Februar 1952 den Geburtsort der Mutter. Wie alles Beginnen mit Schwierigkeiten verbunden ist, so begann auch diese junge Ehe nach dem unheilvollen Krieg nur mit Kümmernissen und Sorgen. Beide standen sozusagen mit leeren Händen da. Die zurückgelegten Ersparnisse Beider waren infolge des Währungsverfalles fast wertlos. Für vorhandenes und hinzugeliehenes Geld erstanden sie sich für 4000,- Reichsmark von einer Baufirma ein zerlegbares kleines Wochenendhäuschen von qm, das ihnen im November 1948 in Hoyerhagen auf der Heide erstellt wurde. Dort leben sie als Einsiedler in Erwartung einer besseren Zeit. Der Allmächtige weiß aber nur allein wie sich alles und ihrer Zukunft gestalten wird. Seite 175 Als Schreiber dieser Zeilen möchte ich dem jungen Ehepare zurufen: Auf Gott und nicht auf meinen Rat, will ich mein Glück stets bauen .......!'' Ich knüpfe daran die Bitte sich in dem Glaubens- und Trostlied unseres Reformators Martin Luthers ''Eine feste Burg ist unser Gott'' sich darin zu versenken und daraus zu schöpfen und darauf zu bauen. Gelegentlich eines Besuches im Juli 1953 fand ich bei den jungen Eheleuten erneuten Zuwachs. Nach Plan der Eltern sollte die Tochter am 9. August 1953 auf den Namen Rosmarie getauft werden. Dort hatte ich auch Gelegenheit mich von dem bescheidenen Anwesen des jungen Pares selbst zu überzeugen. Das Wochenendhaus haben sie 1948 und das Wirtschaftshaus 1951 erstellt. Während das Wohnhaus aus Holz mit Pappdach besteht, ist das andere massiv erbaut und mit Steindach versehen. Seite 176 Zu diesem Anwesen gehören 1100qm Ackerland auf Grundzins. Es ist Sandboden und mit Kartoffeln und Gemüse bestellt. Westlich des Gehöftes befindet sich der jüdische Friedhof. In östlicher Richtung liegt bei 3 km Entfernung der Kreisort ''Hoya''. Das Städtchen hat etwa 15-20000 Einwohner und ist durch die Schweinezucht und Schweinezucht-Auktionen im Reiche bekannt. Seite 177 Ein dornenvoller Weg Wohl behütet und geborgen brachte Hans die Tage hin, weil die Eltern seine Sorgen nahmen ab als sein Gewinn. Doch als er sechs Lenze zählte war die goldne Zeit vorbei mußte lernen, was ihm fehlte wenn auch nicht ganz einerlei. Mit dem Rändsel auf dem Rücken mußt acht Jahr zur Schule gehen, dort die harten Bänke drücken über bitten und verstehn. Als die Schuljahr gehen zu Ende ist die Freude übergroß denn das Leben hat ne Wende und der Hans das Lernen los. Doch das Schicksal hat sein Ziel und bestimmet seinen Lauf, ja, es sind der Lasten viel alles findet sich zu Hauf. Seite 178 Eh nun unser Hans besonnen was ihm weiter vorgeschrieben, war die schönste Zeit verronnen und nur ein Weg war geblieben. Nämlich, der der Kaufmannslehre die da schaffet den Beruf und auch führt zu Ruhm und Ehre bietet keinen schlechten Ruf. Frisch gewagt ist halb gewonnen rief ihn ein Zitat hinzu, Darum wurd nicht viel besonnen angetreten war im nu. Dort in jenem Kreis Pogegen bei dem biedern Kaufmann hat er sich dahinbegeben und der Anfang war getan. Es war allerdings ne Strecke von zu Haus bis Quesseleit, Coadjuthen, hieß die Flecke wo drei Jahre hatt er Zeit. Hin und wieder gab es Rüge die er einzustecken hat Seite 179 schufften mußt`er zu genüge und erfülln des Chefes Rat. Nicht immer war der Himmel heiter und nicht sonnig jeder Tag, doch sein Ziel ging immer weiter wenn auch manches unter Klag. Neununddreißig war erreicht daß, was er sich vorgenommen, die drei Jahre warn nicht leicht Doch sie waren nun erklommen. Indessen war ganz unerwartet der zweite Weltkrieg ausgebrochen, Die Völker alle wie entartet den sel´gen Frieden abgebrochen. Hans, der nunmehr heimgekommen an Tatenlosigkeit sehr litt, doch hat er es sehr bald vernommen ein gute Freistell bei Max Schmidt. Ohn zögern ging er ran als ein Gehilfe, junger Mann, um zu zeigen was er kann denn dies lag in seiner Bahn. Seite 180 Bald war nun ein Jahr vergangen im kaufmännischen Beruf, bis er ging des Reichs verlangen und ein neues aus ihm schuf. Vierzig wurd´er dann Soldat um den Pflichten zu genügen, freiwillig brachte er die Tat damit das Vaterland kann siegen. Ganz anders war es dann nach Jahren da fünfundzwanzig Mai man schrieb, als alle waren in die Front gefahren und nichts als Tod und Sterben blieb. Auch Hans erlitt Gefangenschaft und mußte darben mit den andern, doch bald kam er aus dieser Haft und durfte alsbald weiter wandern. Hannover war die neue Stelle die ihm ein Unterkommen wies, und eine neue Lebensquelle wenn auch nicht alles golden hieß. Als Einsatzleiter im Ort Hassel lernt Hans gar bald ein Mädelein, Seite 181 er hat wie immer einen Dassel schon siebenundvierzig wird sie sein. Nun haben sie sich ein Nest gebaut in Hoyerhagens stiller Klause dort wurden beide auch getraut und sagen nun, wir sind zuhause.

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